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Warum nicht auch unsere Limits lieben?

  • afigul
  • 29. Okt. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Im Rahmen persönlicher Selbstoptimierung ist das eigene Limit eher ein Zustand, den es aufzulösen oder zu überwinden gilt. Er wird als Widerstand, Stillstand oder Hemmung erfahren und kann mit Gefühlen von Ärger oder Scham besetzt sein. Ähnlich erlebbar im sozialen Kontext, in Teams und Organisationen.


Der Anspruch auf ein kontinuierliches und schnelles Wachstums ist unser innerer und äußerer Antrieb geworden. Unser gesamtes Gesellschafts-, Ökonomie- und Finanzsystem basiert hierauf.


Der Druck von Außen und uns selbst führt auch zu Extremen. Es wächst die Zahl der Menschen, die in die Depression rutschen, die sich sozial zurückziehen, ihre Wohnung aus Angst nicht mehr verlassen.

Auf der anderen Seite folgen wir bewundernd Menschen, die physische und mentale Grenzen überschreiten. Wir erwarten von Sportlern, dass sie Rekorde brechen (Olympia), folgen Unternehmen, die Ziele, ökonomische und technische Grenzen überschreiten. Wir „übersehen“, dass unsere Physis und Psyche, unsere Ressourcen und die Natur ausgeschöpft, überfordert und ausgebeutet werden.


„Ich fühle mich am Limit“ habe ich selbst schon einmal erlebt.


Das war für mich der Anstoß, mich ehrlich mit meiner Lebenssituation zu befassen, Ziele und Werte zu hinterfragen und letztendlich eine neue Richtung zu nehmen mit guten Umgang mit mir selbst.


Mein Limit dient mir zugleich als ein Schutzwall. Ich habe den hohen Wert der eigenen Fürsorglichkeit mir selbst gegenüber entdeckt.


Über sich hinaus zu wachsen ist eine ermutigende Erfahrung und sie braucht eine Phase der Integration. Es ist das Wie ich wachsen möchte, WORIN ich wachsen möchte und Wo, in welchem Kontext ich mir das wünsche. Die neuen Räume in uns wollen selbstfürsorglich gefüllt und integriert sein.


Limits zu öffnen ist kein reiner Willensakt. Wenn wir unsere Gefühle und unseren Körper nicht mitnehmen, werden sie uns blockieren. Wir brauchen unsere selbst gewählte Fürsorglichkeit uns selbst gegenüber, die zu unserer/m FreundIn oder unserer/m KooperationspartnerIn auf dem Weg nach vorn wird.


Limits öffnen sich, wenn die Energie dafür innerlich gereift ist und nach außen drängen will wie ein natürlicher Impuls auf den geeigneten Moment. Das ist gesundes Wachsen.


Ich nenne es Selbstregulation.


In diesem Sinne liebe ich meine Limits.



 
 
 

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© Annelie Figul

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